Montag, 7. Januar 2008

Geschichtliches über Westerweyhe und Kirchweyhe

Um 1200
Die Verdener Geschichtsquellen beschreiben den Besitz des Klosters Verden - Registrum Ecclesiae Verdensis - (Seite 13, Zeile 7 ff) „... hec sunt ville in quibus dominus episcus habet minutam decimam.... u.a. Osterweynethe, Westerweynethe ...“ Diese Quelle wird auf ca. 1200 datiert. (In Osterweynethe wurde später die Kirche errichtet und das Dorf heißt danach Kirchweyhe)
1253: Bischof Gerhard von Verden verkauft dem Kloster Ebstorf den Zehnt samt Allod in Kirchweyhe. (6)

Von 1283 - 1400
1283: Graf Gerhard von Holstein und Schaumburg belehnt Konrad von Estorf mit dem Zehnten in Westerweyhe(1).
1296: überträgt Graf Adolf von Holstein demselben Konrad von Estorf den Zehnten von Westerweyhe(2). Konrad von Estorf ist einer der adeligen Herren, die Grundbesitz in der Region Lüneburg Uelzen besitzen.
1297: Die erste namentliche Erwähnung eines Einwohners datiert nur wenig später. 1297 wird Johannes Bekeman als Hofpächter „...in qua moratur Johannes Bekeman“ erwähnt und Diederich in Kirchweyhe(3) und ein paar Jahre später 1323 Ludolf Bekeman , wahrscheinlich sein Sohn, (4).
1301: Friedrich von Verden überträgt dem Kloster Ebstorf den Zehnt in Westerweyhe (5)
1317: verkaufen die Brüder Anno und Balduin, Söhne des Johannes von Bodendike dem Kloster Ebstorf mehrere Höfe in Westerweyhe. Zwei dieser Höfe wurden von Hoyer bewirtschaftet; „... duas videlicet quas Hoyerus sub sua cultua nunc habet solventes octo modios siliginis et duos porcos et octo denarios, et tertiam quam viduam Mechtildis relicta Luderi nunc possidet septimum dimidium modios siliginis, VII denarios et unum porcum valentam I marcam...“ (7); ein dritter von Mechtild, der Witwe des Luders.
Neben Konrad von Estorf begegnen uns hier Anno und Balduin von Bodendike als Grundbesitzer. Erstmals wird das Kloster Ebstorf erwähnt, das in dieser Zeit seinen Besitz durch Zukauf erweitert.

In Westerweyhe selbst sind also um 1300 mindestens 3 Familien bekannt, Bekeman, Hoyer und Luders. Zumindest der Name Hoyer behauptet sich in Kirch- und Westerweyhe über mehrere Jahrhunderte. 1324 kommt als vierter Name der von Johannes Vogeding hinzu (7).
Auch der Name Bekeman findet sich im Jahre 1336 wieder in einer Urkunde. Die Knappen Johann, Heinrich und Werner von Meltzing verkaufen dem Uelzener Bürger Johann Volcmari zu Händen des Klosters Isenhagen einen Hof in Westerweyhe, „... in qua Iohannes dictus Bekeman residet, ...“. Johannes Bekeman der dritte Bekeman auf einem Hof in Westerweyhe, den Johann Volcmar ein Ratsherr aus Uelzen von den Brüdern von Meltzing erwirbt.
Johannes Lange verkauft dem Kloster Ebstorf eine jährliche Rente auf dem Klosterhof in Westerweyhe, „ ... de dar licht in dem dorpe Westerweynde, dar nu en ane wonet de Ghereke Bernsen is gheheten unde Megholt de wedve de Luders vrowe wesen hadde, ...“ Megholt die Luders Frau gewesen war, ist sie die Mechthild? Obwohl beide als Witwe des Luders bezeichnet werden ist es eher unwahrscheinlich, zwischen beiden Urkunden liegen über 40 Jahre. Zweimal haben die Pächter Witwen hinterlassen, die den Hof weitergeführt haben, wahrscheinlich hat dann die zweite Megholt den Ghereke Bernsen geheiratet.
Um 1360 lebten also mindestens drei Generationen Bekeman in Westerweyhe, Johannes, Ludolf und wieder Johannes, auch die Familie Luders hat sich hier gehalten auch wenn jetzt Ghereke Bernsen den Hof bewirtschaftet. Die dritte Familie ist Hoyer, die zeitweise gleich zwei Höfe bewirtschaftet. Dann noch die Familie Johannes Vogheding. Zu diesem Zeitpunkt existieren also mindestens 5 Höfe in Westerweyhe.
Als Grundherren oder Zehntinhaber begegneten wir den Grafen von Holstein und Schaumburg, Konrad von Estorf, die Brüder von Bodendike, die Brüder von Meltzing und Johann Volcmar aus Uelzen, sowie den Klöstern in Verden und Ebstorf.


(1) Urkundenbuch Kloster Ebstorf; Urkunde Nr. 42
(2) Urkundenbuch Kloster Ebstorf; Urkunde Nr. 61
(3) Urkundenbuch Kloster Ebstorf; Urkunde Nr. 67
(4) Urkundenbuch Kloster Ebstorf; Urkunde Nr. 170
(5) Urkundenbuch Kloster Ebstorf; Urkunde Nr. 87
(6) Urkundenbuch Kloster Ebstorf; Urkunde Nr. 18
(7) Urkundenbuch Kloster Ebstorf; Urkunde Nr. 133


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